Samstag, 17. November 2012

Schneller höher weiter und - rumms

Nur eine kleine Randnotiz, bevor ich - völlig gestreßt  - zum Yoga hetze (für irgendwas muß es ja gut sein). Ich komme gerade von einer Fortbildung zurück, wo ich Leute getroffen habe, die ich von einer früheren Arbeitsstelle kannte. Da war ich so etwa zwischen 29 und 31. Es hat so gut getan, Leute zu treffen, die mich noch aus dieser Zeit kennen, aus einer Zeit ohne Abkürzungsstress und phasenhaftem Mürbe- Unlustig- sein. Wo ich mich noch jung, dynamisch und frisch gefühlt habe und bereit, die Welt aus den Angeln zu heben. Klinge ich ein wenig nostalgisch- verklärt? Klar, auch an dieser Arbeitsstelle gab es schwierigere Zeiten, wo ich die Kollegen am liebsten zum Mond befördert hätte, aber mit diesem einen, den ich nun wiedergetroffen habe, war es super. Wir waren ein richtig gutes Team, haben uns gegenseitig verstärkt und motiviert und konnten wirklich was aufbauen. Und die Wertschätzung von damals hab ich jetzt auch wieder gespürt. Dass man eben nicht nur ein doofes Rädchen im Getriebe ist, sondern dass man was Besonderes geschafft hat. Weggegangen bin ich damals, weil ich P. kennengelernt habe, der leider in einer anderen Stadt wohnte und dort, wo ich gearbeitet habe, keine passende Stelle finden konnte. Leicht war es nicht für mich, wegzugehen, da ich die Stadt auch sehr gemocht habe, und auch für P. war es in dieser Zeit nicht leicht, weil ich ihm meinen Frust natürlich dick und fett aufs Brot geschmiert habe. Daß ich in dieses blöde Provinzkaff ziehen muß. Und meiner "Karriere" schade, was immer das sein mag. Und überhaupt. Neben dem kleinen "Rumms" in unserer Beziehung gab es dann auch beruflich einen kleinen "Rumms". Es gab kein richtiges Team mehr, was so gut paßte wie dort und mit dem Kinderwunsch setzte ich auch meine Prioriäten anders. Mittlerweile lebe ich gern im Provinzkaff und würde meinen Mitbewohner nicht um alles in der Welt gegen einen anderen austauschen wollen. Trotzdem fühlt es sich manchmal so an, als würde ich mit dem Blick einer Uralten auf das naiv-fröhliche Leben einer jüngeren Version meiner selbst schauen. Ich dachte, es geht so reibungslos weiter? Ich dachte, ich hätte noch alle Zeit der Welt, um Kinder zu bekommen? Gott, wie naiv. Gleichzeitig will ich der Uralten am liebsten in den Arsch treten und ihr eine Pappnase aufsetzen. Jetzt hab doch mal wieder Spaß! Sei nicht so abgeklärt! Natürlich wird das was!
Auch wenn es nicht klappen sollte, will ich zurück zu meinem alten Selbst. Dieses Uralte mag ich nicht. Uäch. Bäh. Nope. 

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