Samstag, 24. November 2012

Shanti Shanti

"Ich werde Ihre Frage auspendeln und dann verraten mir Ihre Zellen, was gut für Sie ist". Fassungloser Blick meinerseits. "Äh, nein, das ist nicht ganz so meine Methode". "ALSO DANN KANN ICH IHNEN AUCH NICHT WEITERHELFEN" (wütendes Tremolo in der Stimme). Und die Kerze am Boden weht im Wind, während mich 3 andere Augenpaare milde und verständnisvoll anlächeln.
Ich komme gerade vom Hormonyoga. Nach dem Negativ vom letzten Mal dachte ich, es sei vielleicht eine ganz gute Idee, neben Tees, Akupunktur, Homöopathie etc.etc.etc. auch mal sowas auszuprobieren. Und ich muß sagen, ich hätte die Übungen WIRKLICH gern gelernt. Trotzdem bin ich verunsichert, da nun mal gestern erst Transfer war und ich mich danach sofort, als hätte jemand einen Schalter umgelegt, wie ein rohes Ei fühle. Da ich dieses Hormonyoga aber nicht kenne wollte ich mich heute morgen vor Beginn des Kurses unter 4 Augen beraten lassen, ob das nur so leichtes Stretching mit Entspannung ist oder ein ausuferndes Verrenken. Genau 3 andere und die Kursleiterin waren da, die anderen 3 so um die 50 und mittelgrau, die Kursleiterin eine Eso-Tante mit Wallehaar und geklöppelten Pulswärmern, in der Mitte des Raumes eine - natürlich - indische Decke, Duftstäbchen und Kerzlein. Schon in diesem Moment war meine Entscheidung, die Biege zu machen, eigentlich klar. Aber trotzdem hab ich der Kursleiterin kurz gesagt, wie der Stand der Dinge ist, mit leiser Stimme, damit mein Problem nicht durch den ganzen Raum schallt. Ihre Reaktion: sie wendet sich von mir ab und spricht sonorig und pastoral zum ganzen Raum, damit auch die Maus hinter der Wand ganz genau mitbekommt, dass da Emma steht, die ein Problem hat. Mann mann mann. Jedenfalls meinte sie dann, das sei eine heikle Frage, die sie eben gern auspendeln würde. Nach meiner Antwort, dass das nicht meine Methode sei und ich mich eigentlich eher kurz beraten lassen wollte, inwiefern die Übungen anstrengend sind oder mit Dehnungen und Quetschungen des Beckenbereichs zu tun haben hat sie nichts Verwertbares zurückgebrüllt sondern nur schnippisch gemeint, also dann könne sie mir nicht weiterhelfen, das sei nun mal IHRE Methode und sie arbeite schon LANG damit und überhaupt sei das ganz ganz toll und ich hätte mich ja eh schon entschieden, nicht mitzumachen, zickezackeHühnerkacke. Daraufhin meinte ich, im Laufe unseres Gespräches hätte ich mich tatsächlich entschieden, nicht teilzunehmen, dankeschön, auf Wiedersehen. Und bin gegangen.
Jetzt steh ich hier, so ganz ohne Hormonyoga. Vielleicht hätte es was genützt. Vielleicht aber auch nicht. Stattdessen werde ich mit P. einen langen Spaziergang machen und nach meiner Yoga-DVD turnen.
Ommm!

5 Kommentare:

  1. Liebe Emma,

    ich habe mir letztes Jahr ein paar Einzelstunden Hormonyoga zum Erlernen der einzelnen Übungen gegönnt. Wir haben das so gehandhabt, dass wir die speziellen Hormonyogaübungen nicht nach den Inseminationen gemacht haben, erst dann wieder wenn sicher war, dass keine Einnistung stattgefunden hat, da die Übungen doch sehr stark auf den Unterleib wirken. Wenn ich Deine Erfahrungen so lese hatte ich echt großes Glück mit meiner Lehrerin.
    GLG Yasmin

    AntwortenLöschen
  2. Oh, das ist interessant! Das heißt, es scheint ja doch zu wirken und nicht nur esoterischer Quatsch zu sein. Ich würde die Übungen wirklich gern lernen, kannst Du eine DVD oder sowas empfehlen? Bei uns wird Hormonyoga nur an der VHS angeboten, da hatte ich mit den Yogakursen noch nie Glück, auch beim Hatha-Yoga usw. waren die Lehrerinnen mehr als schräg. Liegt whs an dem Provinznest, in dem ich wohne...
    LG!
    Emma

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Emma,

      ich hatte auch Befürchtungen, dass mir das zu esoterisch ist. Hatte unglaublich Glück mit meiner Lehrerin. Wohne auch in der Provinz, da gibt`s nur einen einzigen Hormonyogakurs bei der VHS, deshalb habe ich die Privatstunden genommen.
      Da es sehr wichtig ist, die Atmung richtig auszuführen, denke ich dass ein Selbststudium mit DVD eher schwierig ist, ich hatte aber gar keine Vorkenntnisse. Auch die Energielenkung fand ich gewöhnungsbedürftig (Übung ausführen, richtig atmen und dann noch Energie in die Eierstöcke leiten, hä?)Ich habe mir das Originalbuch von D. Rodrigues begleitend geholt um noch mal Details nachzulesen (gibt`s auch mit DVD), das hat mir am besten gefallen.
      Zur Wirkung: das Hormonyoga soll man regelmäßig und über mehrere Wochen ausführen, bis eine Wirkung eintritt. Obwohl ich eher nachlässig mit dem Training war, hat es mir trotzdem geholfen. Ich war nach dem Training super entspannt, das hat noch bis in den nächsten Tag nachgewirkt. Bei den Entspannungssequenzen wäre ich mehr als nur einmal fast eingeschlafen ;-)Ich bin dann mit der dritten Insemination schwanger geworden, habe dann aber wieder eine FG gehabt,aber da kann ja das Hormonyoga nix für.
      Fazit: ob das Hormonyoga was bringt ist strittig, schaden tut`s aber auch nicht.
      LG Yasmin

      Löschen
  3. Ich weiß (leider) GENAU, wen du da beschreibst. ;) furchtbare Frau. Such nach Hormon-yoga im PB. Die Frau ist ganz ok, finde ich. einzelstunden sind auch super zum lernen. Glück auf. :)

    AntwortenLöschen
  4. PB? Sorry, stehe auf dem Schlauch...

    AntwortenLöschen