Mittwoch, 20. März 2013

Nimm 2 - Tag 7 in meinem Bauch (IVF Tag 24)

Meine Freundin, die auch eine lange KiWu-Zeit hinter sich hat, ist schwanger. Irgendwie habe ich es geahnt, da sie sich in den letzten Tagen so wahnsinnig bedeckt gehalten hat. Als ich sie fragte, ob wir Freitag Sushi essen gehen wollen kam es dann raus. Altes Thema, so oft erlebt: Freude, Neid, alles eng beeinander und alles völlig verdreht. Mit ihr konnte ich mich immer über die Abkürzungsdramen austauschen, jetzt bin ich leider übrig. Dieser Gedanke löst allerdings auch keine Traurigkeit mehr aus, eher eine Art Achselzucken. "Ist halt so". Was soll ich machen? Traurigkeit ändert an meiner eigenen Situation auch nichts. Ein ungutes Gefühl habe ich dahingehend, daß ich vorausahne, daß es in ihrem Fall echt schwer werden wird, in Zukunft mit ihr umzugehen. Sie wird in mich hineininterpretieren, daß es nun ganz furchtbar schlimm für mich ist, daß sie schwanger ist, daher wird sie mir von sich aus schon mal gar nichts erzählen. Sollte ich mal schlecht gelaunt sein, wird sie es auf sich beziehen. Und gleichzeitig wird sie mir gegenüber den Standpunkt vertreten "wird ja doch nix". Ein wenig so wie der Klassenstreber, der alles gelernt hat und eigentlich weiß, daß er eine gute Note bekommen wird, nach außen hin aber sagt "uuh, die Klausur hab ich verkackt". Natürlich hat sie Angst, insbesondere weil sie unsere Geschichte miterlebt hat. Aber trotzdem muß sie das "das wird doch eh nix" nun nicht vor sich her tragen, obwohl sie innerlich vielleicht doch etwas anderes erwartet und hofft. Denn dann drängt sie mich in die Rolle, sie vom Gegenteil zu überzeugen und Mut zuzusprechen. Aber dazu fehlt mir leider die Kraft. Freuen muß sie sich selbst, das werde ich nicht in sie hineinmotivieren. Ihr ß-HCG ist bei 600, nächste Woche hat sie Ultraschall. Wenn es Zwillinge werden sollten würde es mir einen Stich versetzen. In dem Gefühl, sie bekommt das, was ich will.
Ach ja. Vielleicht kommt dann doch Ndugu zu uns. Inklusive seiner Schwester Ndugi. 
Hallo Schicksal, denkst Du auch mal an P. und mich?

3 Kommentare:

  1. Ich kann dich gut verstehen. Meine beste Freundin hat im Januar ihr Baby bekommen, zwar ohne Kinderwunschphase, es hat nach ein paar Monaten direkt geklappt. Aber sie wusste, was bei uns los ist. Als sie uns gesagt haben, dass sie schwanger ist, hatte ich ein richtiges Tief, dass uns den ganzen Sommerurlaub versaut hat. Dann ging es eine Weile, aber ich sehe sie auch nicht so oft, weil sie sehr weit weg wohnt. Wir haben aber öfter telefoniert und auch über das Baby reden können. Dann so ab Herbst wurde es immer schwieriger für mich und als im Januar das Baby kam, war es so schlimm, dass ich garnicht mit ihr telefonieren konnte. Ich hatte einen richtigen Zusammenbruch. Sie hat sich die ganze Zeit gefragt, was sie falsch gemacht hatte oder ob sie mich irgendwie verletzt hätte und sie hat mindestens so gelitten wie ich. Wir haben uns dann ausgesprochen und ohne diese Aussprach hätte wäre diese Freundschaft, die sehr lang und eng war, wohl nicht geschafft.
    Ich wünsche dir, dass eure Freundschaft diese komplizierte Zeit ohne Schade übersteht und noch mehr wünsche ich dir, dass du bald vielleicht aus dem gleichen Grund kein Sushi mehr essen willst und ihr gemeinsam schwanger sein könnt.

    LG
    ZweiLinien

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  2. Oh man, dass kenn ich, meine beste ist nicht schwanger aber immer wenn sie komisch ist oder zum Frauenarzt geht hab ich Panik sie könnte schwanger sein, ich wüsste echt nicht wie ich damit umgehen sollte. ..

    schon irgendwie ein fieses Gefühl :(

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  3. Liebe Emma,

    ich glaube wir können sehr gut nachvollziehen wie das ist.
    Diese Gefühle sind vollkommen in Ordnung und vielleicht hilft es ja wie bei ZweiLinien...mit der Freundin offen zu sprechen.

    Liebe Grüße
    Lia

    PS: Danke für den Blog Award...was genau muss ich denn jetzt machen??

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