Dienstag, 20. August 2013

Schwierige Entscheidung.

Auf der einen Seite mag ich meinen Job manchmal gar nicht. Wenn ich von Terminen fremdbestimmt werde z. B. Oder Klientengespräche unerfreulich verlaufen. Oder wenn ich nachts arbeiten muß. Oder ich das Gefühl habe, daß es totaler Quatsch ist, was ich da tue und völlig sinnentleert. Mir fehlt ein dynamisches Umfeld, Kreativität und mal was Neues. Auf der einen Seite.
Auf der anderen Seite war es ein harter Weg bis hierhin. Ich habe ein gewisses Standing dort, wo ich arbeite, man kennt mich und hält mich für fähig. Die Klienten kennen mich und ich kenne die Strukturen. Und, ja, auch das spielt gerade jetzt auch eine Rolle: ich verdiene ausreichend, um die Behandlungen zu bezahlen und kann dadurch, daß die Frauenklinik in direkter Nähe zu dem Laden ist, wo ich arbeite, die Untersuchungen so planen, daß es niemandem auffällt oder ich dauernd später kommen muß oder ausfalle.
Einerseits.
Andererseits würde sich mir jetzt die Möglichkeit bieten, den Ausstieg zu wagen, den ich mir nach meiner Prüfung eigentlich vorgestellt hatte. Die Arbeit, die auf mich warten würde, wäre eine neue Herausforderung, sie wäre kreativer und konzeptioneller. Nachteil: ich müßte eine Stunde hin- und herfahren. Ich könnte nicht 80% arbeiten. Ich würde deutlich weniger verdienen als jetzt. Und meine Kollegen wären etwa 10 Jahre jünger als ich, weil die meisten dort eben schon nach der Uni oder Ausbildung und nicht nach einigen Jahren im Job dort anfangen. Und ich hätte mit einem ganz anderen Menschenschlag zu tun, was ich mir ja einerseits auch gewünscht habe, andererseits kann es auch sein, dass mir die "dynamischen Kreativen" irgendwann gehörig auf den Nerv gehen werden. Und was wäre, wenn ich in der Probezeit schwanger würde (*hüstel*)? Dann wäre ich vielleicht recht zügig weg vom Fenster, und bei meiner Rückkehr wäre Teilzeit immer noch nicht möglich.
Wenn ich rein nach der Vernunft entscheiden würde, würde ich vermutlich am besten fürs Erste dort bleiben, wo ich bin.
Andererseits....

3 Kommentare:

  1. Liebe Emma, ich verfolge deinen Blog schon längere Zeit und fiebere heimlich mit dir. Nach deinem letzten Beitrag muss ich mich einfach melden. Ich kenne das mit der Stunde Fahrt und lass dir gesagt sein: Es ist schlimmer als es klingt. Jeden Tag zwei Stunden mit Fahrerei verplempern, dazu ein Job, in dem man mindestens 10 Stunden vor Ort arbeitet und eine Kunderwunschklinik, die auch etwa eine Stunde von der Arbeit entfernt liegt - glaube mir, von so etwas wie Freizeit kannst du dich da verabschieden.
    Es ist natürlich nur ein Aspekt und du hast viel zu berücksichtigen, aber ehrlich gesagt gehe ich gerade wegen der Arbeit am Stock und das wünsche ich keinem.

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  2. Liebe Emma, ich war vor ein paar Jahren in quasi der gleichen Situation ( nur damals noch ohne KiWu). Ich habe mich für den Wechsel entschieden. Der Anfang war hart, so viel Neues, das ständige Gefuehl, es nicht so gut wie den alten Job zu machen, und, und.
    Aber ich bin immer noch da und wuerde es wieder tun. Ich pendle auch jeden Tag insgesamt 2 Stunden, allerdings mit dem IC. Das ist meist problemlos und ich nutze die Zeit gut für Arbeit und Privates...
    Aber die KiWu ist 90 Minuten von der Arbeit entfernt und das ist stressig.
    Kannst du evtl. flexibel arbeiten? Oder einen Tag von zu Hause? Dann waere es einfacher zu organisieren.
    Ich wuensche Dir viel Glueck bei deiner Entscheidung!

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  3. Nee, leider nicht. Ich könnte weder 80% arbeiten noch von zu Hause aus.

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