Dienstag, 30. April 2013

Sei ein Schatz und spucks aus

Hm. HM. HM. HM. Mehr kann ich dazu eigentlich gar nicht sagen. Das ßHCG ist von Freitag auf Montag von 1305 auf 700 gefallen, der Geweberest hat sich laut meinem Gyn jedoch leicht vergrößert. Da er auch noch ordentlich durchblutet ist hat er mir ganz klar zur Ausschabung geraten, wollte den Sachverhalt aber nochmal mit meiner KiWu-Ärztin erörtern. Auf die Option Methergin angesprochen meinte er, das würde seiner Ansicht nach wahrscheinlich nichts bringen.
Danach bekam ich einen Anruf, ich solle zur KiWu-Ambulanz, zum Gespräch. Die Ärztin dort wiederum meinte, sie sei weiterhin sehr zurückhaltend mit einer weiteren Ausschabung, sonst hätten wir irgendwann nur noch Narbengewebe und überhaupt. - Schreck. Laß. Nach. - Wenn Ausschabung, dann nur unter Sicht mit Hysteroskop und auch dann nur das Fitzelchen, was übriggeblieben ist, nicht den Rundumschlag. Sie hat dann nochmal geschallt, den Kopf hin und her gewiegt und gemeint, sie würde empfehlen, es mit Methergin abbluten zu lassen. Sie hätte mit meinem Gyn darüber gesprochen und wisse, daß er davon nichts halte, wolle es aber trotzdem versuchen, denn mit "den paar Tagen" verschenke man sich nichts.
Heute nachmittag bekomme ich die erste Ampulle in den Popo und dann jeden Tag bis einschließlich Freitag.
Eigentlich wäre heute mein erster Arbeitstag nach dem Schrecken, das habe ich dann gleich wieder abgesagt, Ende offen. Ist doch alles zum Davonlaufen. Jetzt sitze ich hier und male mir aus, wie der Rest weiterwächst und weiterwächst, das Myometrium befällt und ich irgendwann den Uterus komplett entfernt bekommen muß. Ich bekomme Chemo, meine Haare fallen aus und ich kann nie wieder arbeiten gehen. Bei meinem Glück in der Hinsicht scheint alles möglich.
Ich muß jetzt mal einen Stop einlegen, rein gedanklich, sonst drehe ich noch vollends durch. Vielleicht lade ich mir einen Film runter und starre stumpf auf die Glotze.
Herrje.
Vielleicht klappt es auch, daß der Rest verschwindet, aber irgendwie glaube ich nicht dran. Vermutlich sinkt der Wert weiter, erreicht aber nicht Null. Und dann muß ohnehin geschabt werden. Gibts andere da draußen, die >3 Ausschabungen hatten? Hat das irgendwas Nachteiliges bewirkt?

4 Kommentare:

  1. Mann, das ist aber echt ein einziger Albtraum und es macht es nicht besser, dass sich noch nicht mal die Ärzte einig zu sein scheinen. Manchmal habe ich allerdings den Eindruck, dass wir Abkürzungsdamen einfach noch mal so viel mehr untersucht werden, dass so abstruse Sachen eher herauskommen. Wer weiß, vielleicht geht auch alles noch allein ab und eine nicht-Abkürzungsdame hätte hiervon gar nicht erfahren, da sie keinen weiteren Test gemacht hätte. Ist ziemlicher Quatsch, ich weiß, aber bei Euch wundert man sich schon, von wievielen unwahrscheinlichen pathologischen Zuständen ihr betroffen seid, von denen ihr gar nie etwas wissen wolltet. Trotzdem, Kopf hoch, Du bist in guten Händen und alles wird bestimmt gut. Ich bin nach meiner Fehlgeburt auch nur knapp an 2. Ausschabung vorbeigeschrammt. Die Vertretungsarztin war medizinisch nicht so gut wie meine Kiwu-Ärztin, aber menschlich Top und sie meinte: das ist jetzt alles ein tiefes Tal der Tränen, aber mit der Zeit wird das heilen! Ich Drücke Euch die Daumen! Alles Liebe von c aus K

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  2. Liebe Emma !

    Deinen Blog verfolge ich seit einiger Zeit mit regem Interesse. Kaum mit Dir über die Schwangerschaft gefreut und dann schon die letzten Ereignisse... :-( Auch, wenn es Dir persönlich nichts hilft, ich bin "schon" 38 und habe noch nicht mal mit der IVF begonnen, da wir es bisher auf normalem Weg versuchen wollten. Du bist zumindest nicht ganz alleine. "Das Leben ist grausam und schrecklich gemein...". Diese Erfahrung musste ich leider auch schon machen in vielfacher Hinsicht.

    Wenn es bei mir in der Kinderwunschklinik in unserer Stadt zu solchen Vorkommnissen kommen würde, könnte ich, glaube ich, als impulsiver Mensch nicht mehr an mich halten und die Klinik wechseln und evtl. sogar verklagen. Das ist natürlich leichter gesagt als getan, s.u. Ich kann nur hoffen, dass uns das erspart bleibt, denn die nächsten Kliniken wären mindestens 1 Stunde entfernt.

    Super, dass man Dir Verständnis entgegengebracht hat, Mut lohnt sich - manchmal jedenfalls! Dein Beschwerdebrief und die Reaktion darauf haben mir Antrieb gegeben. So habe einen lange fälligen Anruf bei meiner -jetzt ehemaligen - Frauenärztin gemacht. Dort wurde mir beim letzen Besuch gleich der IGEL-Katalog unter die Nase gehalten, den ich zu unterschreiben hatte, auch wenn ich keine Leistung wollte. Seltsam, aber wenn die das dort so praktizieren, nun gut. Mir wurde aber ohnehin kaum Zeit gelassen, die Leistungen in Ruhe durch zu lesen und dann eine Entscheidung zu treffen. Die Sprechstundenhilfe übte Druck aus, und lies mich kaum aufs Klo gehen, da ich angeblich sofort dran wäre. In Wirklichkeit waren es dann mehr als 20 Minuten im Wartezimmer. Die Aufregung zeigte sich dann auch beim Blutdruckmessen (160!). Drinnen bei der Ärztin wurde ich in 2 Minuten zwischen Tür und Angel abgefertigt ohne auf meine wichtigen Fragen eingegangen. Und das bei einem Termin, auf dem ich 2 Monate gewartet hatte! Auf meine Bemerkung zum Verhalten der Sprechstunde hatte Frau Doktor nur ein müdes Lächeln übrig. Nun habe ich mich heute endlich zu einer Beschwerde durch gerungen, die die gleiche dominante SSH einfach niedergebügelt hat und mir daraufhin auch keine Überweisung an die KWK mehr ausstellen wollte. Das habe ich nun davon. WEISE MAFIA! Immerhin habe ich mich dann verabschiedet, nicht ohne die Bemerkung, nicht weiter in dieser Praxis Patientin zu sein!

    Nun sitze ich zitternd und mit rasendem Herzen da. Der Abend und der Feiertag sind schon mal im Eimer :-( Und das bei einem einfachen FA-Termin. Dabei hat die ganze Kiwu-Prozedur noch nicht mal begonnen. Ich werd nicht mehr!

    In letzer Zeit hört man immer wieder von einer 2-Klassen-Medizin, wovon ich wirklich ein Lied singen kann. Auf einem anderen Gebiet wurde bei mir von einem Arzt ein Behandlungsfehler begangen, den man rein optisch auch sehen kann. Dennoch schrecke ich vor einer juristischen Auseinandersetzung und den damit einhergehenden finanziellen und v.a. psychischen Belastungen zurück. Habe auch durch den Kiwu schon genügend andere Baustellen - womit wir wieder beim Thema wären:

    Ich wünsche Dir alles Gute! Und ich ziehe echt den Hut davor, wie gut Du Dich ins Kiwu-Fachgebiet eingelesen hast und wie engagiert Du Deine Ziele in Angriff nimmst, Du klingst schon wie eine Spezialistin. Da kann man sich noch eine Scheibe abschneiden. Ich drücke Dir die Daumen, dass Dir eine weitere Ausschabung erspart bleibt und sich Dein großer Traum bald erfüllt !!! :-)

    Lilly

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    1. Ha, ich dachte erst, wir hatten die gleiche Ärztin. Mir ist das mit dem Igel-Katalog genauso auch passiert! Aber die Ärztin (auch so eine husch-husch) hat nur noch wenige Patienten (warum wohl?), daher musste man keine 2 Monate, sondern manchmal nur 2 Tage auf einen Termin warten.
      Schon doof, dass man sich das alles so zu Herzen nimmt, obwohl man mehr als berechtigte Beschwerden hat.
      Aber braucht man unbedingt ne Überweisung zur KWK? Falls ja, kann vielleicht der Hausarzt ausnahmsweise auch eine ausstellen? Liebe Grüsse!

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  3. Hallo, ich hatte 4 Fehlgeburten, davon 3 mit Ausschabung (obwohl teils gar nicht mehr nötig) und bin sicher, dass jedes mal ein kleiner Schaden zurückbleibt, in Form von Narben oder schlechterem Schleimhautaufbau. Aber sicher hängt das auch von der Qualität des agierenden Arztes ab.
    Ich finde die Herangehensweise deiner Kiwu-Ärztin jedenfalls richtig, es zumindest mit Abbluten lassen zu versuchen. Vielleicht mußt Du – wie Du sagst, am Ende trotzdem ausgeschabt werden, aber nur so hast Du zumindest die Chance, dass es auch ohne geht.

    Die besten Wünsche und kräftigstes Daumendrücken für's Mama werden,
    mag

    PS.: Die 5. Schwangerschaft endete dann glücklich und das Resultat (nächste Woche 1 Jahr alt) verweigert gerade (kurz vor 21 Uhr) beharrlich das Einschlafen...

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